From the catalogue:
“Korbinian Enzingers „synthetic swarm“ reflektiert die Komplexität von Umwelt und Natur. Seine ökologische Perspektive versucht mittels eines technischen Objekts unser Bewusstseins für unsere Umwelt zu schärfen. Zentraler Ansatz ist es dabei, mit Hilfe technischer Objekte – seinem synthetischen Schwarm – einerseits unsere limitierte Perspektive auf Umwelt und Natur und zugleich unsere verkürzte Betrachtung komplexer Systeme offenzulegen.
Inspiration für seinen synthetischen Schwarm bilden Gespinstmotten, die eine mehrfache Verpuppung durchlaufen. Sie bilden einen Kokon, der den Prozess der Verwandlung vor dem menschlichen Auge verbirgt. Er ist zum einen Schutzraum aber zugleich Ausdruck einer spezifisch geschaffenen Umwelt, die diesem Lebewesen seine Verwandlung ermöglicht. Enzinger stellt diese Kokons auf technischer Ebene mittels 3D Druck her, vernäht die verschiedenen Elemente und integriert Lichtelemente innerhalb des Kokons. Der Kokon ist eine empfindsame Hülle, der Signale aus der Umgebung aufnimmt und diese in Form von Lichtsignalen reagiert. Einerseits wirkt die Struktur wie ein synthetischer, parasitärer Organismus, welcher als Konsequenz der rasanten technologischen Evolution entstand, andererseits verwandelt sich der „synthetische Schwarm“ mit seiner Interaktion in ein Medium, welches die Kommunikation zwischen Mensch und Natur direkt ermöglicht
Diese Kommunikation des Organismus mit seiner Umwelt findet in vielfältiger Form statt. Der Schwarm reagiert auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht, Lautstärke und Bewegung. Die Vielfalt der Reaktionen und die Darstellung als Licht ermöglichen uns Menschen die unmittelbare Erkenntnis unseres Einflusses auf diesen synthetischen Schwarm. Ein Phänomen, das uns in unserem normalen Verhalten bzgl. unserer Umwelt nur sehr selten so ungefiltert begegnet. Zumeist ist dies nur der Fall, wenn unser Verhalten unmittelbar zerstörend auf die Natur wirkt.”